Im Rahmen des bundesweiten Women in Architecture Festivals 2025 (WIA-Festival) luden das BuildingWomen-Netzwerk gemeinsam mit der Architektenkammer des Saarlandes am 20. Juni ins Kino achteinhalb in Saarbrücken zu einem besonderen Filmabend ein. Unter dem Titel „Zwischen Wellen und Wänden“ wurde der Dokumentarfilm „E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer“ von Beatrice Minger gezeigt – eine atmosphärisch dichte filmische Annäherung an das Leben und Werk der irischen Designerin und Architektin Eileen Gray.
Das Interesse war groß: Das kleine Programmkino war nahezu ausgebucht. Besonders erfreulich war die Vielfalt des Publikums – neben Netzwerkmitgliedern kamen Architekturinteressierte aller Altersgruppen, Frauen wie Männer, Studierende ebenso wie Planungsprofis.
Im Mittelpunkt des Abends stand nicht nur die filmische Hommage an Grays visionäres Wohnhaus an der Côte d’Azur, sondern auch die Auseinandersetzung mit Fragen von Urheberschaft, Sichtbarkeit und Gleichstellung im architektonischen Kontext. Die kontroverse Geschichte um die Aneignung des Hauses E.1027 durch Le Corbusier wirkte als Ausgangspunkt für eine lebendige Diskussion mit dem Publikum und weiterführende Gespräche: Wie oft sind Werke von Architektinnen in der Geschichte in den Schatten gerückt worden? Und was können wir heute tun, um das zu verändern? Die BuildingWomen konnten mit dieser Veranstaltung einen vielbeachteten Beitrag zum WIA-Festival leisten. In Kooperation mit dem engagierten Team des Kinos achteinhalb entstand ein inspirierender Abend, der deutlich machte: Die Themen Gleichstellung, Sichtbarkeit und Anerkennung stoßen auf wachsendes Interesse – weit über Fachkreise hinaus.
Text: Cathrin Moll