Wettbewerb: Neue Grundschule in Elversberg am Ring

Wettbewerb: Neue Grundschule in Elversberg am Ring

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NEUE GRUNDSCHULE IN ELVERSBERG AM RING
Der interdisziplinäre Realisierungswettbewerb für die Grundschule in Elversberg wurde Anfang Mai entschieden
Text: Ausloberin/ Redaktion: Kim Ahrend

Gegenstand des Wettbewerbs war die hochbauliche Konzeption für den Neubau der Grundschule Elversberg am Ring. Das Wettbewerbsgebiet befindet sich im Ortsteil Elversberg am Standort der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule sowie der Sporthalle Großenbruch. Aufgrund der vorhandenen Topografie war bei der Konzeption des Neubaus die Hanglage zu berücksichtigen, um eine zusammenhängende barrierefreie Erschließung des Neubaus zu ermöglichen. Der Neubau sollte 3-zügig geplant und an neuste pädagogische Konzepte („Cluster-Schule“) angepasst werden.

Es wurden 15 Arbeiten eingereicht. Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Wolfgang Kergaßner zeichnete folgende Arbeiten aus:
1. Preis: Kühn Architekten, Eppelborn/ stadt landschaft plus Landschaftsarchitekten GmbH, Karlsruhe
2. Preis: studiopenta Fuhrich Knüppe Architekten PartGmbB, Hamburg/ Gartenlabor Bruns Landschaftsarchitekten, Hamburg
3. Preis: Romina Streffing Architektin, Berlin/ Schad Vogel Bittkau Partnerschaft von Architekten mbB, Berlin/ lichtelandschaften, Frankfurt am Main
Ankauf: Schaus Decker Architekten, Sulzbach/ Architekten Hepp + Zenner, Saarbrücken/ Zoller Landschaftsarchitektur, Illingen
Ankauf: Böwer Eith Murken Hautau Winterhalter Architekten BDA, Freiburg im Breisgau/ BHM Planungsgesellschaft mbH, Bruchsal

Beim Entwurf des 1. Preisträgers hob das Preisgericht u. a. lobend hervor: Der Entwurf verortet den horizontal strukturierten Gebäudekörper entlang der Geländekante und nutzt dabei geschickt die Topographie und die verfügbare Länge des Grundstückes.

BAUAMTSLEITER MICHAEL AREND ERZÄHLT, WARUM DIE SAARLÄNDISCHE GEMEINDE AUF DAS INSTRUMENT WETTBEWERB SETZT
Interview: Kim Ahrend

Mit dem Realisierungswettbewerb für die Grundschule in Elversberg hat die Gemeinde wiederholt das Instrument des Wettbewerbsverfahrens genutzt. Warum?
Michael Arend: Die Gemeinde macht sehr gute Erfahrungen mit Planungswettbewerben. Wir erstellen in der Regel vorbereitend eine Machbarkeitsstudie und Probeentwürfe. Der Wettbewerb liefert dann Lösungen, die wir meistens gar nicht angedacht haben. Die Vielfältigkeit der Entwürfe macht das Verfahren sehr spannend. Während der Preisgerichtssitzung diskutieren wir sehr konstruktiv und kommen damit gemeinsam zu Entscheidungen, die alle Beteiligten mittragen. Das ist dann eine stabile Grundlage für den weiteren Prozess, auch politisch.

Was macht aus Sicht eines Auslobenden ein gutes Wettbewerbsverfahren aus?
Michael Arend: Die Vorbereitung. Es empfiehlt sich, einen externen Dienstleister zu beauftragen, der das Verfahren sauber aufbaut. Am besten ist es, wenn man anhand einer Machbarkeitsstudie schon weiß, in welche Richtung der Wettbewerb gehen soll und die Aufgabe klar beschreiben kann. Denn je genauer die Aufgabenstellung ist, desto besser wird das Wettbewerbsergebnis. Es ist außerdem wichtig, alle Beteiligten wie zum Beispiel Nutzer oder Mitwirkende anderer Ämter zu beteiligen.

Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile eines Planungswettbewerbs gegenüber einem reinen VgV-Verfahren?
Michael Arend: Lobe ich ein reines VgV-Verfahren aus, bei dem ich Referenz-Gebäude abfrage, bekomme ich im Ergebnis ein Planungsbüro, das eine einzige Lösung für die gestellte Bauaufgabe findet. Bei Wettbewerbsverfahren bekomme ich eine Fülle an Lösungen, die ich beurteilen kann. Für die Beurteilung eines Architekturbüros möchte ich deren Lösungsvorschläge sehen. Wettbewerbsverfahren geben konkrete Parameter wie das Baufenster und einen Kostenrahmen vor. Innerhalb dieser Grenzen können die Planenden die Idee eines Gebäudes abbilden. Dann lohnt sich ein Planungswettbewerb.

Empfehlen Sie die Durchführung eines Planungswettbewerbs anderen Gemeinden?
Michael Arend: Unbedingt. Insbesondere bei Bauaufgaben, die für Kommunen bedeutend sind, machen Planaungswettbewerbe Sinn. Das können je nach Größe der Gemeinde zum Beispiel neue 3-zügige Schulen sein. Da möchte ich repräsentative Entwürfe erhalten, die von einer Jury beurteilt werden. Und das ist ein enormer Gewinn für die Gemeinde. Solche Entwürfe haben eine entscheidende Außenwirkung für den ganzen Ort. Ich bleibe mal bei der Bauaufgabe des Schulbaus. Hier schaffen wir durch Wettbewerbsverfahren ein Bewusstsein für Cluster-Schulen und tragen dazu bei, dass die Nutzenden – Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler – sich wohlfühlen. Sie verbringen einen Großteil ihres Tages im Schulgebäude und auf den angrenzenden Freiflächen. Schule ist ein Stück Heimat und sollte entsprechend gestaltet sein.
Der Wettbewerb eignet sich nicht für alle Bauaufgaben. Bei An- und Umbauten muss man abwägen. Eine Bauaufgabe, bei der er sich auf jeden Fall lohnt, ist meiner Meinung nach der Bau oder Umbau eines Rathauses. Denn das ist die Visitenkarte der Gemeinde.

Herzlichen Dank Michael Arend für das Gespräch!


01.07.2025
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1. Preis: Modellfoto

2. Preis: Modellfoto

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