Beim zweiten Bauherrenpreis der AKS, der im April 2010 ausgelobt wurde, waren wieder Bauherren gemeinsam mit ihren Architekten aufgerufen, Projekte einzureichen, die zu einer Verbesserung des kulturellen Lebensraumes und zur Weiterentwicklung der Baukultur beigetragen haben. 36 Arbeiten wurden abgegeben — eine beachtliche Steigerung gegenüber dem im Jahr 2006 erstmals ausgelobten Bauherrenpreis der AKS, bei dem 24 Arbeiten zur Beurteilung standen.
Ausgeschrieben waren realisierte Maßnahmen, die seit dem 1. Januar 2006 fertiggestellt wurden. Unter den 36 Projekten waren 13 Einfamilienwohnhäuser, 1 Wohnhausgruppe, 1 Wohnprojekt mit 35 Wohnungen sowie Gemeinschaftseinrichtungen, 11 öffentliche Bauvorhaben (davon 9 im Bestand), 5 freiraum- bzw. landschaftsplanerische Arbeiten, 1 Klinik-erweiterung, 2 Läden, 1 Universitätsgebäude und 2 private Bürogebäude.
Die Jury unter Vorsitz der Präsidentin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, Barbara Ettinger-Brinckmann, lobte die durchgängig hohe Qualität der eingereichten Projekte. Bedauert wurde, dass verschiedene Objekttafeln grafische und inhaltliche Unzulänglichkeiten aufwiesen, was der Jury die Bewertung erschwerte.
Neben den Auswahlkriterien wie z. B. der gestalterischen Qualität, der Wirtschaftlichkeit, der Nachhaltigkeit, der Einbindung in das bestehende Umfeld standen insbesondere folgende Aspekte im Fokus der Jury:
- Verschiedenste Bereiche der Nutzung und unterschiedlichste Bauherren sollten gewürdigt werden. Bewusst wurde — vor dem Hintergrund der hohen Qualität der Arbeiten — eine relativ große Anzahl an Objekten ausgezeichnet. Weitere Bauherren sollen ermutigt werden — auch bei kleinen Projekten — mit Architekten zu bauen und sich um nachfolgende Bauherrenpreise zu bewerben.
- Die Bewertung erfolgte auch und besonders aus Sicht des Bauherren, d. h. wie mutig und engagiert war er, welchen Aufwand hat er betrieben, welche Schwierigkeiten bewältigt usw.
Nicht die Größe eines Objektes war für die Juroren entscheidend, sondern alleine die vorbildliche Umsetzung der vorbeschriebenen Kriterien.
Am späten Nachmittag eines langen Sitzungstages mit ausführlichen Diskussionen wurden nachfolgend aufgeführte Projekte mit einem Bauherrenpreis ausgezeichnet:
- Umbau und Erweiterung der Grundschule Folsterhöhe für die Nachmittagsbetreuung, Saarbrücken - baubar architekten Diez + Torres
- Bürogebäude Ergosign, Saarbrücken - FloSundK architektur und urbanistik
- Wohnhaus Dr. H. Gesella, Saarbrücken - Markus Ott
- Buchhandlung C. Schwartz, Bexbach - thrun.architekten
- Wohnhaus mit 2 Höfen, Perl - denzer & poensgen architektur + innenarchitektur
Darüber hinaus wurden folgende Objekte mit einer Anerkennung gewürdigt:
- AULA Sulzbach (Veranstaltungsstätte) - Manfred Schaus und Bernd Decker
- City Nova (Schuhgeschäft), Saarbrücken - Leinen und Schmitt Architekten
- Umbau Evangelische Kirche Sulzbach-Neuweiler - Georg Müller / 3bstoff.
Die Preisverleihung findet am Freitag, 29. Oktober 2010, 16.00 Uhr in der Akademie im Haus der Architekten statt. Alle Kammermitglieder sind herzlich dazu eingeladen! Um Anmeldung bis 22.10. wird gebeten (Tel. 0681 - 95 44 10, Fax 0681 - 95 44 111, info@aksaarland.de).
Alle eingereichten Arbeiten werden vom 30.10. bis 22.11. in der Akademie im Haus der Architekten gezeigt (Mo - Do 8.00 - 16.30 Uhr, Fr 8.00 - 14.30 Uhr).
Teilnehmer der Jurysitzung am 8. Juli: Uwe Lück (Vorprüfung), Barbara Renno, Barbara Ettinger-Brinckmann (Vorsitzende der Jury), Susanne Matheis (Sachverständige Innenarchitektur), Louis Weisgerber, Peter Strobel, Peter Wagner (v.l.n.r.). Finanz-Staatssekretär Gerhard Wack und Heidrun Stern (Sachverständige Landschaftsarchitektur) nahmen zeitweise an der Jurysitzung teil (nicht abgebildet).
Grundschule Folsterhöhe in Saarbrücken
Bürogebäude Ergosign in Saarbrücken
Wohnhaus Dr. H. Gesella in Saarbrücken
Buchhandlung C. Schwartz in Bexbach
Wohnhaus mit 2 Höfen in Perl