Wer sich am diesjährigen Tag der Architektur auf den Weg durch das Saarland machte, konnte viel Spannendes entdecken. Bereits zum 20. Mal wurde öffentlich gemacht, was Architekten, Landschafts- und Innenarchitekten sowie Stadtplaner alles leisten. Und im Jubiläumsjahr war die Beteiligung der AKS-Mitglieder besonders hoch: Mehr Objekte als dieses Jahr hatten noch nie die Türen für Besucher geöffnet. Und steigende Besucherzahlen zeigen das zunehmende Interesse an guter Architektur.
Für Kammerpräsident Prof. Heiko Lukas ein Beleg dafür, dass der Tag der Architektur die „sicherlich bedeutendste öffentliche Architekturveranstaltung des Jahres“ ist. Es sei nach und nach gelungen, die Architekten öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Den großen Querschnitt der Objekte, die am Tag der Architektur gezeigt werden, sieht er auch als Beispiel dafür, was die Menschen bewegt und was eine lebenswerte Stadt ausmacht: Neben ansprechenden Gebäuden ebenso gut gestaltete Freiräume, Parks und Grünanlagen, aber auch Innenräume wie Cafés und Läden. „Am Tag der Architektur kann der Blick für den gestalteten Raum geschärft werden“, meint er und wünscht sich einen hohen qualitativen Anspruch seitens der Bauherren. Eine wichtige Bauaufgabe sieht der Kammerpräsident im Bereich der Schulen. Hier sei noch ein großer Bedarf. Viele Schulgebäude seien längst nicht mehr adäquat und passten nicht zu heutigen Lehrkonzepten. „Kasernenhafte“ Grundrisse mit langen Fluren, an denen beiderseits Klassenräume abzweigten, seien oftmals auch zu laut, und Rückzugsorte seien Mangelware.
Was wurde konkret im Saarland geboten?
Neben den 23 Projekten, die zur Besichtigung offen standen, hatten zwei Architekturbüros in Saarlouis und Besseringen ihre Türen geöffnet. Zudem hatte der BDIA Rheinland-Pfalz/Saarland sonntags zur Veranstaltung „INNENarchitektur OFFEN – Räume gewinnen“ auf das Theaterschiff Maria-Helena im Saarbrücker Osthafen eingeladen. Namhafte Architekten wie Michael Schumacher aus Frankfurt (Schneider+Schumacher Planungsgesellschaft) und Christian Kerez aus Zürich sowie Bernd Hollin (Hollin + Radoske) aus Frankfurt waren zu Gast. Die neue hochwertige, online-verknüpfte Zeitschrift MADEby wurde von Herausgeber Dietmar Danner vorgestellt. Und in der Sendung „Länge Sieben“ wurde ein ausführlicher Bericht der Veranstaltung von Barbara Renno (SR 2 Kulturradio) live ausgestrahlt.
Der Abschluss des Architektouren-Wochenendes war im Haus der Architekten, wo noch einmal alle Objekte des diesjährigen Tages der Architektur ausgestellt waren und den Gästen die Gelegenheit zum Austausch gegeben war. Einen Schwerpunkt der aktuellen Bauaufgaben – den Neu- oder Umbau von Schulen und Kindertagesstätten – spiegelte auch der diesjährige Tag der Architektur wider: Sechs Objekte standen hier zur Auswahl. Ebenso nahm die Umnutzung und Weiterentwicklung des Gebäudebestandes einen breiten Raum ein: Die Palette reichte von der Umnutzung einer Buswerkstatt zu Werklofts bis hin zum Umbau einer Schule zum Rathaus oder der Sanierung und Umnutzung eines Hofgutes. Aus der Stadt- und Landschaftsplanung waren vier Objekte zu sehen, z. B. der Grafische Garten im IT-Park Saarbrücken und der Quartiersgarten mit Begegnungsstätte St. Eligius in Saarbrücken-Burbach. Annähernd die Hälfte der Objekte waren Neubauten, darunter auch die drei Wohnhäuser in Homburg, Illingen-Welschbach und Saarbrücken-Bübingen, die erwartungsgemäß eine große Anzahl von Besuchern anlockten.
Fazit der Veranstaltung
Ein spannendes und inspirierendes Wochenende mit vielen Facetten. Gerne hätte man alle Angebote wahrgenommen! Ein besonderer Dank gebührt der Presse (insbesondere der Saarbrücker Zeitung und der Saarländischen Kommunalen Zeitschrift sowie dem Saarländischen Rundfunk), die das Architektouren-Wochenende mit umfangreichen Meldungen begleitet haben.
Text: Cornelia Noll, Fotos: Cornelia Noll, BDIA, Rachel Mrosek
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