Dr.-Ing. Jochen Stahl aus Darmstadt bot den Gästen der Stiftung Baukultur – Saar einen beeindruckenden Werkvortrag mit zahlreichen fachlichen Hinführungen in den Holzbau. Der Raum war bis auf den letzten Platz belegt. Das Thema interessiert.
Jochen Stahl stellte zunächst den Werkstoff Holz vor. Er sei nachhaltig, ließe sich gut zirkulär einsetzen, habe aber auch Eigenschaften, die es konstruktiv zu lösen gelte. Fazit seiner Einführung: „Holzbau ist nicht nur einfach, sondern auch Arbeit, Arbeit, Arbeit...“. Ein Grundsatz dieser Arbeit, den alle Beteiligten gemeinsam beachten sollten, sei: Holzbau bedarf einer vorausschauenden Planung! Dann ist das Ergebnis ein Projekt, das begeistert. Wie zum Beispiel die Holzbau-Grundschule im hessischen Mörfelden-Walldorf, deren Atmosphäre 2 Grundschüler mit den Worten kommentierten: „Das riecht so gemütlich hier!“
Jochen Stahl ist Gastprofessor am ITKE an der Uni Stuttgart und in der Darmstädter Filiale des internationalen Planungsbüro Fast+Epp tätig. Dessen Portfolio von Holzgebäuden ist umfangreich und reicht von Kitas und Schulen über Hallenbäder, Olympia-Sporthallen bis zu Büro- und Wohnhochhäusern, u. a. in Deutschland, Kanada und den USA. Denn: Durch intelligente Planung sind mit Holzkonstruktionen große Spannweiten und Hochhäuser möglich. Ein hierzulande prominentes Projekt ist die Sanierung der Multihalle in Mannheim von Frei Otto, die größte Holzgitterschalenkonstruktion der Welt.
Unterstützt wurde der Vortrag von der Ingenieurkammer des Saarlandes. Professor Peter Schweitzer, Vorstandsmitglied der Stiftung und verantwortlich für den Vortrag, betonte, der Prozess für qualitätvollen Holzbau in der Region habe gerade erst begonnen. Der Abend diente als großartige Inspirationsquelle.
Text: Kim Ahrend
