Am letzten Juniwochenende fand unter dem bundesweiten Motto „Architektur verwandelt“ erneut der Tag der Architektur statt. Insgesamt 12 Objekte konnten im Saarland besichtigt werden. Zusätzlich öffnete die Schaus Decker Architekten GmbH ihre Räumlichkeiten im Rahmen des Tages des offenen Architekturbüros.
Teil des Programms war auch die „GymLoge“ des Architekten Thomas Janssen, die bei den Besuchern auf reges Interesse stieß. In der ehemaligen Turnhalle des CFK (Centrum für Freizeit und Kommunikation) entstand ein einzigartiges Hotel. 22 aus Vollholz gefertigte Schlafkabinen sind u-förmig auf zwei Etagen um einen Gemeinschaftsbereich gruppiert. Das Thema Turnhalle spiegelt sich dabei in der Einrichtung wider. So wurden verschiedene Turngeräte zu Möbelstücken wie Hockern oder Sitzbänken umfunktioniert oder zur Dekoration verwendet.
Ebenso beeindruckte auch der Erweiterungsbau der Grundschule Steinrausch von ABMP Architektur. Die Schule besticht durch ihr besonderes Innenraumkonzept: Vier Lernräume können zu verschieden großen Clustern zusammengefasst werden. Die so entstehende räumliche Vielfalt lasse flexible Nutzungsmöglichkeiten zu und unterstütze neue Lernmodelle, erläuterte der Architekt Max Munkel den Besuchern. All diejenigen, die die Gelegenheit eines Besuchs am Tag der Architektur verpasst haben, können sich auf die AKS-Schulbaukonferenz am 19. Oktober 2023 freuen, bei welcher die Grundschule als Best-Practice Beispiel erneut vorgestellt wird (siehe hier).
Neben den zuvor genannten Objekten gab es noch viele weitere Projekte zu entdecken. So konnten Besucher einen Blick in die KiTa St. Konrad in Eppelborn-Wiesbach, das Parkhaus der Stadtwerke Saarbrücken oder auch das neue Feuerwehrgerätehaus in Rohrbach werfen. Auch die Tierarztpraxis Dr. Waschbüsch in Saarwellingen, die Bäderausstellung der Elements GmbH in Saarbrücken und der alte Pfarrgarten in Fraulautern konnten an diesem Wochenende besichtigt werden.
Im Bereich Wohnungsbau hatten Besucher die Qual der Wahl. Vier Wohngebäude, darunter drei Neubauten und ein Umbau, waren Teil des Programms. Wie üblich war das Interesse an diesen Gebäuden besonders groß. So beispielsweise auch am Projekt „Erweiterung Haus G“. Der ehemalige Bungalow in St. Ingbert erreichte nach der Aufstockung und Sanierung durch den Architekten Michael Thomas den KfW-70-Standard. Vor dem Hintergrund der aktuellen Heizungsdebatte ist es kaum verwunderlich, dass gerade energetische Aspekte, die Wärmepumpe als auch die Fördermöglichkeiten die Besucher besonders interessierten.
Ebenso beliebt war der Neubau des Architekten Roman Morschett. Bei dem „Wohnhaus im Bliesgau“ nahmen Garten und Terrasse eine zentrale Rolle ein. Der Garten solle sich „wie ein Kamm mit dem Gebäude verzahnen“, erläuterte Roman Morschett den Besuchern. Aus diesem Grund sei die umlaufende Terrasse von allen Wohnräumen aus zu betreten. Bei schönstem Wetter am letzten Juni Wochenende kam dies besonders zur Geltung. Nicht ohne Grund sagten viele Besucher, dass sich das Haus wie ein Ferienhaus anfühle, verriet die Bauherrin.
Ein besonderes Dankeschön gilt allen teilnehmenden Architektinnen und Architekten sowie Bauherren. Danke, dass ihr Baukultur erlebbar macht!
Text: Maria Balzert